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Fehlüberweisung – Das müssen Sie wissen

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Zuletzt bearbeitetAug. 2022Lesezeit 2 min.

Seit der SEPA-Einführung haben wir uns inzwischen alle an die 22-stellige internationale Kontonummer IBAN gewöhnt. Aber was passiert, wenn einem doch ein Fehler bei der Überweisung unterläuft und das Geld plötzlich auf einem falschen Konto landet?

Was Sie als Käufer oder Verkäufer im Falle einer Fehlüberweisung tun können und welche Rechte Sie haben, erklären wir Ihnen hier.

Rechte als Käufer und Verkäufer bei einer Fehlüberweisung

Es gibt viele Gründe, warum man eine Fehlüberweisung tätigt. Entweder man vertippt sich, oder gibt den falschen Empfängernamen ein. In der Regel geht in den meisten Fällen die SEPA-Überweisung gar nicht, weil der Empfänger nicht existiert. Aber ganz ausgeschlossen ist es allerdings nicht, dass aufgrund eines Eingabefehlers die Überweisung einem falschen Empfänger gutgeschrieben wird.

Zumal die Bank seit SEPA-Bestehen auch bei Papier-Überweisungsträgern nicht mehr prüfen muss, ob Empfänger und angegebene Bankverbindung korrekt sind. Darf in einem solchen Fall der Empfänger das Geld einfach behalten, oder muss er es zurückzahlen?

Laut aktuellem Strafrecht muss der Betrag zurückgezahlt werden. Denn laut Bürgerlichem Gesetzbuch liegt hier eine „Ungerechtfertigte Bereicherung“ vor. Und derjenige, der sich – auch ohne eigenes Zutun – ungerechtfertigt bereichert hat, muss das Geld zurückzahlen (§ 812 Abs. 1 Satz 1 BGB). Auf die „Schuldfrage“ kommt es hier nicht an, und auch der Fehler der Person, welche die Überweisung in Auftrag gegeben hat, ändert nichts an der Rückzahlungspflicht.

Übrigens nützt es dem Empfänger nichts, das Geld schnell abzuheben und auszugeben. Denn die Rückzahlungspflicht bleibt trotzdem bestehen. Das gilt zumindest dann, wenn er erkannt hat oder hätte erkennen können, dass das Geld nur aufgrund eines Fehlers auf seinem Konto gelandet ist.

So können Sie eine Überweisung zurückfordern

1. Ihre kontoführende Bank benachrichtigt die Bank, bei der der Begünstigte sein Konto führt und bittet um Rücküberweisung des Geldes. Da die „ausgebende“ Bank keinen Zugriff auf die Adressdaten von Kunden anderer Banken hat, kann sie diese nicht direkt kontaktieren.

2. Sie können die kontoführende Bank des Empfängers auch selbst benachrichtigen. Dazu geben Sie die Ziffern der IBAN, die die frühere Bankleitzahl beschreiben würden, in einen IBAN-Rechner ein und suchen den Namen der Bank. Und dann die dortige Kontoverwaltung / Backoffice anschreiben. Wenn Sie die bisherige Bankleitzahl aus der IBAN „holen“ möchten, können Sie die beiden Länderbuchstaben und die ersten beiden Ziffern von links beginnend entfernen. Die nächsten acht Stellen sind dann die Bankleitzahl. Wenn Sie Geld auf das falsche Konto überwiesen haben, können Sie die Empfängerbank auch auf dem Originalbeleg oder der Rechnung finden, falls sie noch gefunden werden konnte.

3. Wenn Sie schon lange Kunde sind und Geld auf das falsche Konto überwiesen haben, dann hilft in vielen Fällen ein Anruf bei der Buchhaltung. Im besten Fall freut man sich sogar darüber, denn der Betrag liegt auf einer Art Zwischenkonto bei der Buchhaltung und diese muss aus Ihrem Namen und evtl. Kundenbindung den Vertrag finden, zu dem der Betrag passen könnte.

So können Sie Fehlüberweisungen vermeiden

Heften Sie Ihre Kontoauszüge nicht einfach ungeprüft ab und nehmen Sie Kontostandsmeldungen beim Online-Banking oder am Geldautomaten nicht einfach hin. Zumindest, wenn deutlich mehr Geld auf dem Konto ist als Sie erwartet haben, sollten Sie genauer hinschauen; und ehrlich sein, wenn Ihnen ein Betrag fälschlicherweise gutgeschrieben wurde.

Zudem ist es wichtig zu erwähnen, dass manuelle Banküberweisungen anfälliger für Fehler und Betrug sind, daher könnte die Lastschrift eine bessere Zahlungsmethode sein (sowohl für die Händler als auch für die Zahler). Wenn ein Zahler per Lastschrift bezahlt, kann er innerhalb von 8 Wochen ohne weitere Fragen eine Rückbuchung beantragen. Für Händler ist es sicherer, Zahlungen per Lastschrift zu erhalten, da ihre Zahler keine Zahlen wie bei einer Banküberweisung falsch verstehen und das Geld woanders hinsenden können.

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