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SEPA-Card-Clearing einfach erklärt

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Zuletzt bearbeitetNov. 2021Lesezeit 2 min.

Vor SEPA nutzten viele inländische Kartensysteme in Europa die inländische Zahlungsinfrastruktur für das Clearing und die Abrechnung von Kartentransaktionen zwischen der akquirierenden Bank und der ausgebenden Bank.

Im Jahr 2013 haben die deutschen Banken beschlossen, die inländischen Legacy-Clearingsysteme für Karten auf die SEPA-Infrastruktur unter Nutzung der SEPA-Card-Clearing-Services (kurz SCC) bis Februar 2016 zu migrieren. Mit Bundesbank und EBA-Clearing sind zwei sogenannte “Automated Clearing Houses” (ACH) auf dem europäischen Markt, die ihren Mitgliedern den SCC-Service anbieten. Im Folgenden erfahren Sie, was SCC eigentlich ist, wie es funktioniert und inwieweit es in Deutschland zur Norm geworden ist.

SCC oder Karten-Einzug - was bedeutet es eigentlich?

Das SEPA-Card-Clearing-System bietet ein standardisiertes Rahmenwerk zum Clearing und zur Abwicklung von Kartentransaktionen in einer SEPA-Zahlungsinfrastruktur und überträgt damit kartenspezifische inländische Zahlungsprozesse in SEPA.

SCC ist unabhängig davon, woher die IBAN des Zahlungspflichtigen stammt. Dies wird nämlich vom zugrundeliegenden Kartensystem verwaltet oder im Falle eines zugrundeliegenden bilateralen Verarbeitungsvertrags bilateral zwischen Acquirer und Issuing-Bank vereinbart. Als technische Lösung wird die Schuldner-IBAN entweder:

  • auf der Karte kodiert,

  • in einer Antwortnachricht zur Online-Autorisierung zurückgegeben

  • oder: die Issuer-Bank nutzt ein zentrales Konto für die Abbuchung von Kartentransaktionen gegenüber Acquiring-Unternehmen und verwendet die in SCC-Nachrichten enthaltenen PAN-Daten zur Abbuchung von ihren Kundenkonten.

SEPA-Card-Clearing basiert auf SEPA-Abbuchungsnachrichten mit kartenspezifischen Zusatzdatenfeldern, die Daten wie Terminalinformationen, Gebührenbeträge, Zusatzbeträge oder kartentransaktionsbezogene Informationen enthalten, die für das spezifische Kartenclearing und den Disputmechanismus benötigt werden.

Die SEPA-SCC-Nachrichten unterscheiden sich von SDD-Nachrichten nur durch eine ISO 20022-basierte technische XML-Schema-Erweiterung, die als Container bezeichnet wird. Das SCC-Framework wird von der Berlin Group spezifiziert und verwaltet, einer Standardisierungsinitiative der wichtigsten europäischen Kartensysteme und Kartenprozessoren, die an der Acquirer/Issuer-Schnittstelle arbeiten. Sehen wir uns mal genauer an, wie SEPA-Card-Clearing funktioniert.

Wie funktioniert SEPA-Card-Clearing (Kartengenerierte Lastschrift)?

Das SCC-System führt zu einem vollständigen Straight-Through-Processing (STP) für das Kartenclearing, indem es die gleichen Prozesse und Formate zwischen verschiedenen Banken und zwischen Banken und Clearing & Settlement Mechanismen (CSMs) verwendet, wie sie bereits für SDD verfügbar sind. Banken sind dann in der Lage, einfach zwischen verschiedenen Marktlösungen für das Clearing zu wechseln, sei es eine Lösung mit einem europäischen ACH oder eine bilaterale Clearing-Lösung zwischen Banken. Das SCC-Framework schreibt keine spezifische CSM-Lösung für Clearing und Settlement vor. Theoretisch könnte das Clearing und Settlement auch über Kartenprozessoren und deren Abwicklungsbanken erfolgen. Die Leistungsfähigkeit des SCC-Frameworks erlaubt jedoch die Wiederverwendung der kosteneffizienten SDD-Infrastruktur für konventionelle Zahlungen. Die Preise für SCC-basierte Kartenclearing-Services sind vergleichbar mit denen für das SEPA-Lastschriftverfahren, weshalb die Nutzung von SDD-CSM-Lösungen gängige Praxis ist.

Als Teil des SCC-Frameworks definiert jedes Schema seine eigene Implementierungsrichtlinie, die eine funktionale Teilmenge und schema-spezifische Anforderungen definiert, wie bestimmte ID-Felder oder Codes innerhalb der Nachricht zu setzen sind.

Im Clearing-Prozess wird dann das SCC-Erweiterungsfeld verwendet, um kartentransaktionsbezogene Daten vom Acquirer zum Issuer zu transportieren. Die Daten des SCC-Erweiterungsfeldes werden für das End-to-End-Clearing (inkl. Buchung und Abstimmung) der kartenbasierten Transaktion und für nachgelagerte Prozesse wie z. B. das Reporting über den Kontoauszug des Karteninhabers oder für das Dispute-Management verwendet. Das SCC-Framework bietet alle erforderlichen Daten für das Scheme-Reporting über die ISO20022-Camt-Nachrichten und Reports und unterstützt die vollständige Ausnahme-/Dispute-Behandlung über die Return- und Reversal-Nachrichten. Als solche sind die Daten der SCC-Erweiterungsfelder nur im End-to-End-Bereich relevant und für zwischengeschaltete CSM-Mechanismen völlig transparent.

Sobald SEPA-Card-Clearing auf den zentralen ACH-Services für ein Kartensystem implementiert ist, ist kein weiterer ACH-Aufwand erforderlich, um das Clearing und die Abrechnung anderer Kartensysteme zu unterstützen). Die Datenelementeinträge in der SEPA-SCC-Kartenerweiterung beschreiben Kartendaten, die Kartenakzeptanzumgebung und zusätzliche dynamische Transaktionsdaten wie z. B. Trinkgeldbetrag, kartenbezogene Gebühren und EMV-bezogene Daten. Diese Einträge werden alle aus den bestehenden kartenbezogenen Datenelementen innerhalb des ISO 20022-Wörterbuchs übernommen.

SEPA-Card-Clearing Deutsche Kreditwirtschaft - so ist der Stand bei uns

Die deutschen Banken verfolgen die Vision von SEPA-SCC als gemeinsamen SEPA-Clearing- und Abwicklungsservice für Kartentransaktionen. Dies wird durch die Tatsache unterstützt, dass die zentralen Clearing-Infrastrukturen ohne Erkennung von karten systemspezifischen Daten arbeiten, sodass die zentrale Clearing-Infrastruktur auch für andere Kartensysteme genutzt werden kann. Bereits heute haben die ersten nicht-deutschen Banken, seien es europäische Handelsbanken oder europäische Banken mit Niederlassungen in Deutschland, den Service in ihre zentrale Zahlungsinfrastruktur implementiert.

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