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Was ist die Kapitalflussrechnung und wozu brauche ich sie?

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Zuletzt bearbeitetMai 2020Lesezeit 2 min.

Die Kapitalflussrechnung wird auch Cashflow-Rechnung genannt. Dieser Cashflow ist eine Bilanzkennzahl für Unternehmen, die angibt, wie viel Geld in einer bestimmten Periode zu- bzw. abgeflossen ist. Das bedeutet, dass mit dem Kapitalfluss nur Einzahlungen und Auszahlungen einer bestimmten Periode erfasst werden und so die liquiden Mittel eines Unternehmens berechnet und transparent dargestellt werden können. Ist der Cashflow in einem Geschäftsjahr positiv, ergibt sich ein Jahresüberschuss, ist er negativ, ergibt sich ein Jahresfehlbetrag. Die Kapitalflussrechnung dient beispielsweise Kapitalgebern zur Analyse der Unternehmenssituation und gibt an, wie viel Geld dem Unternehmen für Investitionstätigkeiten, Schuldentilgung und Gewinnausschüttung zur Verfügung steht. So gibt sie Auskunft darüber, ob das Unternehmen von Insolvenz bedroht ist und ist eine praktische Kennzahl, die anzeigt, wie gesund ein Unternehmen im Hinblick auf seine finanzielle Lage ist – insbesondere, da sich der Kapitalfluss nicht so leicht manipulieren lässt wie der Jahresabschluss. 

Drei praktische Beispiele für die Kapitalflussrechnung

Um die Kapitalflussrechnung zu verdeutlichen, haben wir hier ein paar praktische Beispiele zusammengestellt, mit denen sie ganz einfach erklärt werden kann.

 1. Ein Glas Wasser 

Um das Grundprinzip der Kapitalflussrechnung zu verstehen, kann man sich einfach ein Glas Wasser vorstellen. Das Glas ist halb gefüllt (das Wasser steht symbolisch für die liquiden Mittel). Man kann einen Schluck trinken (das sind die Auszahlungen) und erneut nachschenken (das sind die Einzahlungen). Dieser Vorgang kann beliebig oft wiederholt werden. Das Wasser, das sich am Ende der Betrachtung noch im Glas befindet, steht symbolisch für unseren Cashflow.

2. Eine Schale mit Nüssen

An einer Schale mit Nüssen lässt sich das Prinzip der Kapitalflussrechnung ebenfalls sehr anschaulich erklären. Stellen wir uns vor, wir haben eine solche Schale in unseren Händen. Die Nüsse, die sich zu Beginn unseres kleinen Experiments in der Schale befinden, sind unsere liquiden Mittel. Wenn ich jetzt Nüsse aus der Schale entferne, stellt das die Auszahlungen dar, gebe ich wieder Nüsse in die Schale hinein, sind das die Einzahlungen. Mit der Kapitalflussrechnung wird nichts anderes getan, als das Hinausnehmen und Hineingeben genau zu dokumentieren und den Endbestand der Nüsse in der Schale zu berechnen. Nehmen wir an, in der Schale befinden sich zu Beginn 20 Nüsse. Wir entnehmen zwei, geben fünf wieder hinein, entnehmen nochmals drei, entnehmen erneut eine, geben vier hinein. Am Ende ergibt sich also folgende Rechnung:

20 Nüsse

- 2 Nüsse

+ 5 Nüsse

- 3 Nüsse

- 1 Nuss

+ 4 Nüsse

= 23 Nüsse

 

3. Eine einfache Kapitalflussrechnung im Unternehmen

Da dieses Beispiel bereits mit Zahlen veranschaulicht wurde, kann man es problemlos auf ein Unternehmen übertragen. Dazu müssen wir uns nur vorstellen, dass jede Nuss für 1.000 € steht. Dann sieht unser Beispiel wie folgt aus. Der Zahlungsmittelbestand zu Beginn der Periode beträgt 20.000 €, wir entnehmen 2.000 €, es werden 5.000 € eingezahlt, wir entnehmen erneut 3.000 €, nochmals 1.000 € und es werden wieder 4.000 € eingezahlt. Dann sieht die Rechnung wie folgt aus:

20.000 €

- 2.000 €

+ 5.000 € 

- 3.000 €

- 1.000 €

+ 4.000 €

= 23.000 €

Der Cashflow beträgt in unserem Unternehmen somit 23.000 €.

 

Was ist der operative Cashflow?

Der operative Cashflow ist der Kapitalfluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit. Dieser entsteht durch die Wertschöpfungskette. In die Kapitalflussrechnung werden also nur Erträge und Ausgaben der normalen Geschäftstätigkeit miteinbezogen, zum Beispiel die Produktionskosten und Erträge aus Verkäufen. Nicht berücksichtigt werden Investitionen (zum Beispiel in monetäre Vermögenswerte) oder die Erhöhung/Verminderung des Eigenkapitals durch die Ausgabe von Aktien oder Ausschüttung von Dividenden.

 

Wie berechne ich den operativen Cashflow?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den operativen Cashflow zu berechnen. Ein Muster für den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit sieht wie folgt aus:

Jahresüberschuss

+ Abschreibungen

- Zuschreibungen

+ Zunahme von Rückstellungen

- Abnahme von Rückstellungen

+ Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen

- Sonstige zahlungsunwirksame Erträge

- Gewinn aus dem Abgang von Anlagevermögen

+ Verlust aus dem Abgang von Anlagevermögen

- Bestandserhöhung fertiger und unfertiger Erzeugnisse

+ Bestandsminderung fertiger und unfertiger Erzeugnisse

- Zunahme der Forderung aus Lieferung und Leistung

+ Abnahme der Forderung aus Lieferung und Leistung

+ Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung

- Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung

+ Einzahlung aus außerordentlichen Posten

- Auszahlungen aus außerordentlichen Posten

= Operativer Cashflow (Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit)

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