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Cash Flow: Definition und Berechnung

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Zuletzt bearbeitetMai 2020Lesezeit 3 min.

Cash Flow: Definition

Mit dem Cash Flow (zu Deutsch: „Geldfluss“) ist der Umsatzüberschuss eines Unternehmens gemeint. Subtrahiert man die Auszahlungen von den Einzahlungen in einem gewählten Zeitraum, beispielsweise eines Geschäftsjahres, so erhält man eine Aussage darüber, wie gesund ein Unternehmen im Hinblick auf die finanzielle Lage und die Stärke der Innenfinanzierung ist. Diese Information ist besonders für Kreditgeber, Investoren und Aktieninhaber, aber auch für Führungskräfte interessant. Der Unterschied zur Liquidität besteht darin, dass diese sich auf einen Zeitpunkt bezieht, während der Cash Flow auf einen Zeitraum berechnet wird. Das Ergebnis der Cash-Flow-Berechnung nennt sich Operativer Cash Flow. Je höher diese Kennzahl ist, desto besser geht es dem Unternehmen.

Was bedeutet der Cash Flow für ein Unternehmen?

Neben der Aussage über die Gesundheit der finanziellen Lage und der Stärke der Innenfinanzierung, geht es bei der Berechnung des Operativen Cash Flows darum zu ermitteln, wie viel Geld (und nicht wie viel Gewinn) über einen Zeitraum erwirtschaftet wurde. Daraus ergibt sich, welche liquiden Mittel dem Unternehmen zur Verfügung stehen und inwieweit es in der Lage ist, Investitionen aus eigenen Mitteln zu finanzieren.

Wie kann ich den Cash Flow berechnen?

Zur Ermittlung des Cash Flows gibt es zwei recht einfache Möglichkeiten: die direkte und die indirekte Methode. Letzteres ist dabei die häufiger gewählte Berechnungsart. Die grobe Cash-Flow-Formel ist zunächst die, dass man die Ausgaben des Betriebs von den Einnahmen abzieht. Die Unterschiede liegen darin, welche Posten in die Rechnung miteinbezogen werden.

Die direkte Methode

Um den Cash Flow per direkter Methode zu errechnen, nimmt man alle zahlungswirksamen Erträge eines Zeitraums und subtrahiert davon alle zahlungswirksamen Aufwendungen desselben Zeitraums. Zu den zahlungswirksamen Erträgen zählen dabei Posten wie Einzahlungen aus Umsätzen, Forderungseinzahlungen, Eigenkapitaleinlagen oder Kreditaufnahmen. Zahlungswirksame Aufwendungen sind u.a. Material- und Personalkosten, Investitionen, Eigenkapitalentnahmen und Kredittilgungen. Da zur Berechnung interne Daten des Unternehmens wichtig sind, zählt diese Rechnung zum Internen Rechnungswesen.

Zwar zeigt sich hier eine genaue Aufstellung der Zahlungsströme, dennoch wird diese Art der Berechnung des Operativen Cash Flows weniger häufig verwendet. Denn die direkte Methode bezieht auch solche Einnahmen und Ausgaben mit ein, die dem Unternehmen reell gar nicht in Form von Geld vorliegen, wie beispielsweise Forderungen oder Abschreibungen.

Die indirekte Methode

Die eher genutzte Methode zur Berechnung des Cash Flows ist die indirekte Methode. Hier dient der Jahresüberschuss als Grundlage. Alle Positionen, die nicht zahlungswirksam sind, werden herausgerechnet. Das bedeutet: Nicht zahlungswirksame Erträge werden subtrahiert, nicht zahlungswirksame Aufwendungen addiert.

Zu den nicht zahlungswirksamen Erträgen zählen beispielsweise die Entnahme aus Rücklagen, Bestandserhöhungen, Aktivierte Eigenleistungen und Zuschreibungen. Nicht zahlungswirksame Aufwendungen sind u.a. Abschreibungen, Bestandsminderungen, Zunahme in den Rücklagen oder außerordentliche Aufwendungen.

Der indirekte Cash Flow wird deshalb häufiger ermittelt, da er mitberücksichtigt, dass nicht alle überschusssteigernden bzw. überschusssenkenden Mittel dem Unternehmen auch tatsächlich in Form von Geld vorliegen.

Weitere Methoden zur Ermittlung des Cash Flows

Zwar werden die beiden oben genannten Methoden besonders häufig verwendet, es gibt jedoch auch noch weitere Berechnungsarten, die sich aus verschiedenen Zielen und Zwecken ergeben:

  • Free Cash Flow: Dieser bezeichnet den Operativen Cash Flow plus den Cash Flow aus Investitionstätigkeiten

  • Discounted Cash Flow: Die aus Amerika stammende Berechnungsmethode eignet sich vor allem zur entscheidungsorientierten Unternehmensbewertung. Neben der aktuellen Geldwerte bezieht sie auch noch die zukünftigen mit ein und ordnet diese jeweiligen Projekten zu. Hier verlagert sich der Fokus vom aktuellen Cash Flow auf zukünftige Werte und liefert somit eine wertvolle Kennzahl für Entscheidungen und Zielsetzung

  • Cash Flow Return on Investment: Bei dieser Berechnung erhält man am Ende eine Renditekennzahl, die eine bessere Beurteilung des operativen Geschäfts sowie einzelner Bereiche erlaubt

Wie kann ich meinen Cash Flow verbessern?

Da der Cash Flow eine immense Bedeutung für die Gesundheit und das Bestehen eines Betriebs hat, ist es jedem Unternehmer daran gelegen, ihn stetig zu verbessern, auf einem gesunden Level zu halten und negativen Cash Flow zu verhindern. Um dies zu erreichen, gibt es einige Tipps:

  • Halten Sie den Einkauf und die Produktion auf Basis des konkreten Bedarfs: Je geringer der Überschuss, desto geringer sind auch die Herstellungs- und Lagerkosten

  • Eliminieren Sie halbfertige Bestände und Service-Kapazitäten, dies ermöglicht einen schnelleren Durchfluss

  • Reduzieren Sie ausständige Forderungen durch interne Verbesserung

Aufgrund der Differenzierung von Gewinn und Cash Flow ist es durchaus möglich, den Gewinn zu steigern, während der Cash Flow sinkt. Dennoch sollte ein negativer Cash Flow vermieden werden. Eine einfache Möglichkeit dafür ist, dass sich die Fristen der eigenen Rechnungen und die an die Kunden mindestens decken sollten. So verhindert man eine Ungleichheit von Ausgaben und Einnahmen in diesem Posten. Auch sollte der Zeitraum zwischen dem Einkauf von Herstellungsmitteln und dem Verkauf des Produkts oder der Dienstleistung nicht allzu groß ausfallen, um auch hier ein Ungleichgewicht zu umgehen.

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