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SEPA vs. SWIFT - Was ist der Unterschied?

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Zuletzt bearbeitetDez. 2022Lesezeit 3 min.

SEPA vs. SWIFT: Wer internationale Banküberweisungen durchführen möchte, begegnet bald diesen beiden Abkürzungen. Darum ist es wichtig, die Unterschiede zwischen diesen beiden Verfahren zu kennen. Während SEPA für Überweisungen im EU-Raum bzw. EWR zum Einsatz kommt, kann SWIFT für weltweite Überweisungen genutzt werden. Doch was genau bedeuten SEPA und SWIFT? Wie steht es um Kosten und Gebühren? 

Wir schaffen Klarheit: In diesem Beitrag erfahren Sie alles, was Sie über SEPA und SWIFT wissen müssen und welches der beiden Formate Sie wann wählen sollten.

Was ist SEPA?

Technischer Standard für einen einheitlichen Zahlungsverkehr: SEPA steht für die Single European Payments Area, also den Einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum – einen 36 Staaten umfassenden Raum (inklusive der EU-27), innerhalb dessen der bargeldlose Zahlungsverkehr mittels des (gleichnamigen) SEPA-Standards vereinheitlicht und harmonisiert wurde. SEPA ist also sowohl der Name des Zahlungsraums sowie des innerhalb dieses Raumes durchgeführten, vereinheitlichten Zahlungsverfahrens.

Der Einheitliche Euro-Zahlungsraum umfasst als SEPA-Länder die EU-27 plus die Länder bzw. Territorien Andorra, Island, Norwegen, Schweiz, Liechtenstein, Monaco, San Marino, Vereintes Königreich, Vatikanstadt.

Ziel von SEPA ist es, durch die Vereinheitlichung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs in Europa eine einfache, rasche und kostenfreie Abwicklung von Zahlungen am europäischen Binnenmarkt zu erzielen. Das dient letztendlich einer engeren wirtschaftlichen Zusammenarbeit und stärkt insgesamt den Wirtschaftsstandort Europa.

Mit SEPA wurden technische Standards für die Durchführung des gesamten Zahlungsverkehrs, also Überweisungen, Lastschriften und Kreditkartenzahlungen harmonisiert. Die Durchführung von SEPA-Zahlungen erfolgt ausschließlich in EUR.

Die Vorteile des SEPA-Verfahrens sind insbesondere:

  • Einheitliches Verfahren und Gleichstellung für den Zahlungsverkehr im Inland und Ausland innerhalb des SEPA-Raums; müssen gebührenmäßig gleichbehandelt werden

  • Ein Konto ist ausreichend für den gesamten SEPA-Zahlungsverkehr einer Person

  • Kostenlose Durchführung von SEPA-Überweisungen innerhalb aller 33 SEPA-Länder innerhalb von 1-2 Banktagen

Was ist SWIFT?

Die Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication, SWIFT, wurde 1973 in Brüssel gegründet. Als internationale Organisation wurde sie mit dem Zweck gebildet, ein sicheres Netzwerk zur Telekommunikation zu schaffen, welches die Kommunikation und den Informationsaustausch zwischen Banken („Interbank“) in aller Welt ermöglicht. SWIFT ist eine Genossenschaft, die sich im Eigentum ihrer Mitglieder befindet.

Das SWIFT-Netzwerk wird heute von über 11.000 Banken, Finanzinstitutionen, Brokern und Abwicklungssystemen weltweit genutzt, um schnell, präzise und sicher Informationen zu senden und zu empfangen, wie z. B. Überweisungsaufträge. Durch die Einführung von SWIFT konnten damals die zuvor bestehenden, mühsamen, heterogenen und manuellen Prozesse zur Abwicklung internationaler Zahlungen zwischen Banken vereinheitlicht und vereinfacht werden.

Jede Bank bzw. jedes Finanzinstitut, das SWIFT-Mitglied ist, erhält einen eindeutigen ID-Code (die bekannte BIC-Nummer) zugewiesen. Mit dem BIC-Code wird nicht nur der Bankname, sondern auch das Land sowie Stadt und Niederlassung gekennzeichnet.

Für Bankkunden zeigt sich SWIFT vor allem bei der Durchführung des Auslandszahlungsverkehrs außerhalb des SEPA-Raumes. Hierbei muss der SWIFT-Code der Empfängerbank, deren Anschrift und Niederlassung sowie womöglich weitere Informationen angegeben werden. Die erforderlichen Informationen werden dabei durch SWIFT vorgegeben.

SEPA vs. SWIFT: Unterschiede erklärt

In der nachfolgenden Tabelle haben wir die Unterschiede von SEPA und SWIFT gegenübergestellt.

 

SEPA

SWIFT

Gründung

2008

1973

Zweck

Vereinheitlichung des Zahlungsverkehrs innerhalb der involvierten Länder

Telekommunikationssystem zum Austausch von Nachrichten und Zahlungsdaten zwischen Banken

Anzahl erfasster Staaten

36 Länder:

EU-27, Andorra, Island, Norwegen, Schweiz, Liechtenstein, Monaco, San Marino, Vereintes Königreich, Vatikanstadt.

Über 200 Länder weltweit, in denen SWIFT-Mitglieder aktiv sind

Kosten & Gebühren

Gleichbehandlung im SEPA-Raum; meist kostenlos

Gebührenpflichtig, Höhe der Gebühren abhängig von Kontotyp, Bank, Land

Erfasst folgende Arten des Zahlungsverkehrs

Überweisung, Lastschrift, Kreditkartenzahlung

Überweisung, Lastschrift, Kreditkartenzahlung

Dauer der Überweisung

1-2 Banktage

3-6 Banktage

(je nach Land und involvierten Banken)

SEPA- oder SWIFT-Überweisung: Was ist besser

Ob als privater oder geschäftlicher Bankkunde: Sie werden mit beiden Arten von Überweisung zu tun haben. Dabei ist ganz einfach, wann Sie welche Art der Transaktion wählen sollten.

  • Empfängerbank in SEPA-Raum: SEPA-Transaktion, da schneller und zumeist gebührenfrei

  • Empfängerbank außerhalb des SEPA-Raumes: Das SEPA-Verfahren kann nicht zur Anwendung kommen, darum müssen Sie eine SWIFT-Transaktion durchführen. Rechnen Sie mit erhöhten Gebühren und einer Gutschrift am Empfängerkonto nach erst 3-6 Banktagen.

Wählen Sie die entsprechende Art der Überweisung im Online-Banking-Portal Ihrer Bank. Bei einer SWIFT-Überweisung müssen Sie unter Umständen zunächst noch weitere erforderliche Zahlungsdaten und Infos von Ihrem Zahlungsempfänger bzw. Ihrer Empfängerbank einholen und diese bei Eingabe der Überweisung übermitteln.

SEPA-Zahlungen von Kunden automatisch und komfortabel einziehen

Bankkunden stehen eigentlich nur dann vor der verwirrenden Frage „SEPA, SWIFT – Was verwenden?“, wenn sie eigenständig eine manuelle Überweisung tätigen müssen. Das ist nicht nur für Kunden umständlich und verwirrend, es kann auch für Unternehmen zu Problemen wir Zahlungsverzug und geringerer Liquidität führen.

Unternehmen können ihre Kunden jedoch von dieser Last befreien, indem sie einen automatischen Rechnungseinzug per SEPA-Lastschrift (z. B. mit GoCardless) einrichten. Dies bringt ihnen und ihren Kunden eine Fülle von Vorteilen.

  • Unternehmen können Zahlungen nach dem Pull-Prinzip einziehen und erhalten so Kontrolle über den Zahlungszeitpunkt, können die Liquidität verbessern und die Gefahr von Zahlungsverzug oder gar Zahlungsausfällen minimieren, etwaige Mahnungen können entfallen.

  • Kunden müssen keine mühsamen manuellen Überweisungen mehr durchführen und sich mit verwirrenden Details bei Überweisungsformularen herumschlagen. Sie können Zeit und Nerven sparen mit der Gewissheit, dass ihre Rechnungen fristgerecht beglichen werden.

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